Mehr Biodiversität und Bodengesundheit - das ist unser Ziel beim Getreideanbau. Und genau deshalb kommen nur Hafer- und Dinkelflocken in dein Krunchy, die in Mischkultur angebaut werden. Mischkultur heißt: Unser Getreide wächst zusammen mit einer anderen Kulturpflanze auf dem Acker. Gemeinsam mit den Barnhouse Bäuerinnen und Bauern liegt uns dieses Thema sehr am Herzen. Deshalb unterstützen wir ihre Anbauversuche mit Mischkulturen auch inhaltlich und finanziell.
Um diese Anbaumöglichkeit noch weiter zu intensivieren, haben wir Ende Januar Max Kainz, Biobauer und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Ökolandbau an der TU München, eingeladen. In einem spannenden Workshop haben unsere Landwirt*innen nicht nur viele Infos über den Anbau von Getreide in Mischkultur erfahren, sondern auch selbst geeignete Kulturkombinationen für den ökologischen Mischfruchtanbau erarbeitet.
An erster Stelle steht hier für unsere Bäuerinnen und Bauern der Leindotter, der bereits überwiegend genutzt wird. Denn er ist kostengünstig, unkompliziert anzubauen - und blüht für die Wildbienen in einer eher blütenarmen Zeit. Außerdem ordnet er sich der Hauptkultur unter (Kavalierspflanze), füllt aber zugleich die möglichen Lücken (Risikoausgleich) und lässt sich leicht herausreinigen.
Eine weitere Idee war Senf aufgrund seiner langen und guten Blühwirkung. Da Senf und Hafer allerdings sehr ähnliche Standortansprüche haben, ist die kompensatorische Wirkung und dementsprechend der Risikoausgleich – anders als beim Leindotter – gering.
Aber auch verschiedene Leguminosen wurden als potenzielle Mischungspartner diskutiert. Sie haben den Vorteil, dass sie die Hauptkultur mit Stickstoff versorgen und eine gute Blühwirkung aufweisen.
Und auch Kleegras wurde genannt, das für eine gute Bodenbedeckung und eine länger anhaltende Blühwirkung sorgt.
Ein weiterer Vorschlag war die Winterackerbohne. Sie ist besonders interessant in Fruchtfolgen mit einem hohen Anteil an Sommerungen (Kartoffeln, Soja). Auch wenn die Ansprüche von Hafer und Ackerbohne nicht ganz zusammen passen (die Ackerbohne braucht beispielsweise eine deutlich tiefere Aussaat), bringt sie dem Hafer aber auch Vorteile: Sie bietet einen Risikoausgleich und bringt einen Stickstofftransfer von bis zu 40 kg. Auch die Bienen freuen sich, denn die Ackerbohnen blühen lang.
Auf großes Interesse bei den Teilnehmer*innen stieß der Hafer-Linsen-Anbau - vor allem deshalb, weil Linsen für uns bei Barnhouse als Rohstoff von Interesse ist. Momentan verwenden wir in unserem Krunchy Linse die rote Linse, die wir aktuell allerdings in einem vorverarbeiteten Zustand benötigen. Inwieweit sich auch andere Linsenarten - wie die grüne Linse - als Basis für Krunchy eignen, werden wir prüfen.
Für welche Mischkultur sich unsere Bäuerinnen und Bauern entscheiden, hängt natürlich von vielen Faktoren wie den örtlichen Gegebenheiten, der Betriebsstruktur und den Präferenzen der Landwirt*innen ab. Mit einem Testanbau, den wir mit Barnhouse inhaltlich und finanziell unterstützen, können sie sich den kritischen Fragen auf jeden Fall annähern und sich Stück für Stück an einen erfolgreichen Mischfruchtanbau herantasten. Mal sehen, welche Initiative für den Mischfruchtanbau sich aus der Gemeinschaft der Barnhouse Bäuerinnen und Bauern entwickelt. Spätestens nach der kommenden Ernte werden wir uns wieder alle gemeinsam treffen, um die verschiedenen Erfahrungen auszutauschen. Wir sind gespannt.