Der Buchnerhof von Familie Wasmeier wurde schon immer viehlos als reiner Ackerbaubetrieb im Haupterwerb geführt. Bei der Arbeit wird Sepp Wasmeier von seiner Familie und zwei Aushilfen unterstützt. Für ihre Sonderkultur, die Zuckerrübe sind zusätzlich ca. zehn Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa für sechs Wochen auf dem Hof. „Die Haupttätigkeit besteht im Unkrautjäten der Zuckerrüben. Um den 1. Mai beginnt diese Tätigkeit und um den 10. Juni ist sie beendet“, erklärt uns der Naturland-Landwirt.
„Außer Zuckerrüben für die Schweizer Zuckerfabrik bauen wir noch Hafer und Dinkel für Barnhouse, Weizen für Backmehl, Sojabohnen für die Tofuherstellung, Ackerbohnen, Erbsen und Körnermais zur Tierfütterung an. Seit einigen Jahren besteht eine Futter/Mistkooperation mit einem Biohähnchengeflügelmäster. Das bedeutet wir liefern Futter an das Futtermittelwerk Wiesbauer in Österreich, unser Kooperationspartner bezieht von diesem Futtermittelwerk sein Futter für die Hähnchen, den Mist der Hähnchen bringen wir dann wieder auf unseren Feldern als Dünger aus.“
Wald soll klimawandeltauglich werden
Neben dem ca. 150 ha Ackerland gehören auch noch 23 ha Wald zu dem Betrieb. Letzteren will die Familie ‚klimawandeltauglich‘ umbauen. „Das ist ein wenig wie der Blick in die Glaskugel. Entscheidungen, die wir vor 8 Jahren getroffen haben (Tannen, Buchen, Douglasien statt Fichten pflanzen) scheinen mittlerweile aufgrund der Geschwindigkeit des Klimawandels überholt“, erklärt uns Sepp, der 1987 sein Landwirtschaftsstudium abschloss.
Nach seinem Abschluss stieg er bei seinen Eltern in den Betrieb ein, war jedoch mit der Situation, Nahrungsmittel zu produzieren, die im Grunde niemand zu schätzen wusste, unzufrieden. „Oft gab es auch Überschüsse am Markt, die mit Hilfe von sehr viel Chemie und Rohöl erzeugt wurden. Das hat für mich keinen Sinn ergeben. Den Schritt zum Biobauern 1989 habe ich nie bereut und fühle mich sehr selbstbestimmt in meiner Arbeit.“
„Zu wissen, dass mein Getreide bei Barnhouse zu Krunchy verarbeitet wird und ich nebenbei diese Produkte sehr schätze, wird nur noch von der klassischen Direktvermarktung übertroffen. Das ist einfach eine tolle Sache“, lobt er die Liefergemeinschaft.
Konservativer Ackerbau bei Sepp Wasmeier
Den Ackerbau betreibt Sepp dabei sehr konservativ und verzichtet nur in Ausnahmefällen auf das ackern der Felder. „Ich bin der Meinung, dass ohne Tierhaltung und dem entsprechenden Futterbau das Unkrautmangement anderweitig langfristig zu einem Problem wird. Versuche mit AKRA oder EM haben bei uns keine ersichtlichen Vorteile ergeben und wurden wieder eingestellt.“
So arbeitet die Familie auch stets daran, die Bio-Landwirtschaft weiterzuentwickeln – sowohl im Ackerbau als auch bei der Schädlingsbekämpfung und den Krankheiten.
Sepp Wasmeiers NATURLAND-Hof im niederbayerischen Eichendorf liegt gut 60 km nordöstlich von Barnhouse entfernt. Sein prächtiges Dinkelfeld, das wir hier auf den Fotos sehen, steht kurz vor der Ernte. Sepps Hafer ist aufgrund des vielen Regens in der letzten Zeit mehr und mehr ins Lager gegangen, wie die “Schieflage” beim Getreide genannt wird. Jetzt hofft er auf anhaltend trockenes Wetter, um hier Ernteeinbußen zu vermeiden. Als Verbraucher sind wir gewohnt, dass Lebensmittel dauerverfügbar in den Ladenregalen stehen. Wir sollten uns aber immer wieder bewusst machen, wie wichtig die Wetterverhältnisse für unsere Landwirte, deren Ernte und damit für unser täglich Brot sind.