Drei-Nutzen-Feld
Gemeinsam mit unseren Landwirten entwickelt, vereint das „Barnhouse Drei-Nutzen-Feld“ ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Dabei wird Leindotter, eine uralte Kulturpflanze und Bodenverbesserer, zum Hafer untergepflanzt. Zum guten Haferertrag bietet das Feld nun durch den blühenden Leindotter wichtige Nahrung für Wildbienen. Leindotter ist eine sog. Kavalierspflanze: Er geht zwar vor dem Hafer auf (wobei er praktischerweise „Unkräuter“ verdrängt), lässt ihm aber später dann den Vortritt nach oben ans Licht. Als dritten Nutzen liefert die geerntete Leindottersaat wertvolles Eiweiß und Öl.
Das sogenannte “Drei-Nutzen-Feld” soll nicht nur einen guten Haferertrag gewährleisten, sondern über die Blühwirkung des Leindotters auch den Lebensraum für Wildbienen stärken und damit die Biodiversität fördern.
Der regionale Barnhouse-Hafer kann damit – über die bekannten Vorteile des Öko-Landbaus hinaus – noch so viel mehr Gutes für unsere Natur bewirken. Und Sie als Barnhouse-Kunde tragen wesentlich dazu bei.
Der Naturschutz profitiert längerfristig aber nur dann, wenn auch die Bäuerinnen und Bauern einen unmittelbaren Vorteil haben. Deshalb ist ein dritter Nutzen in diesem System sehr wichtig: die Gewinnung des Leindottersamens. Leindotter, der Öl und Eiweiß liefert, ist sehr gesucht und kann den Betrieben eine zusätzliche Einnahmequelle bescheren. Allerdings ist die Mischkultur “Hafer plus Leindotter” kein Selbstläufer, was auch Betriebsbesuche vorab zeigten.
BARNHOUSE DREI-NUTZEN-FELD:
guter Haferertrag
+
Nahrungsangebot für Wildbienen
durch blühenden Leindotter
+
Ernte des wertvollen Leindotters (Öl und Eiweiß)
Im Rahmen eines Feldtages haben wir am 28. Juli 2017 gemeinsam mit anderen Projektpartnern nacheinander die Höfe unsere Landwirte Rainer Janz (Demeter), Gerhard Schweiger (Demeter) und Hilarius Häußler (Tagwerk/Bioland) besucht, um deren Barnhouse-Felder zu besichtigen.

Unsere Gastgeber: Barnhouse Partner-Landwirte Rainer Janz, Gerhard Schweiger und Hilarus Häußler (v.l.)
Die drei Bio-Bauern berichteten ausführlich von ihren zum Teil sehr unterschiedlichen Erfahrungen mit der Leindotter-Untersaat. Trotz des zum Schluss heftig niedergehenden Regens erfolgte ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch unter den teilnehmenden Landwirten und auch wir als Verarbeiter konnten wieder viel neues Wissen mit nachhause nehmen.
Auch wenn wir mit unserer Vision des Drei-Nutzen-Feldes erst am Anfang stehen:
Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend und machen uns Freude. Und sie zeigen uns, wieviel wir für die Natur und die Weiterentwicklung des Öko-Landbaus bewegen können, wenn wir uns zusammentun und gemeinsam für ein Ziel arbeiten und wirken.
WAS IST DAS BESONDERE AM LEINDOTTER FÜR NATUR UND MENSCH?
Leindotter wurzelt tief.
Das ist gut für die Bodenqualität.
Leindotter ist ein schneller Bodendecker.
Und unterdrückt damit das Aufkommen anderer, unerwünschter Beikräuter.
Leindotter ist eine “Kavalierspflanze”.
Er passt sich an den Hafer an.
Leindotter ist wichtiges Nahrungsangebot für Wildbienen –
gerade in der sommerlichen Trachtlücke (Unterbrechung der Nahrungsversorgung wie sie z.B. beim Verblühen großer Monokulturen entsteht)
Leindotter ist eine uralte Nutzpflanze.
Sie begleitet uns Menschen schon seit der Steinzeit.
Leindotteröl verfügt über einen hohen Anteil an wertvollen Omega-2- und Omega-3-Fettsäuren.
Diese stehen in einem idealen Verhältnis zu den enthaltenen Omega-6-Fettsäuren. Interessant sind auch die Alpha-Linolensäuren im Leindotter.
Leindotter ist eine wertvolle Proteinquelle.
Der Presskuchen, also der Rückstand nach der Ölpressung, ist für die menschliche Ernährung eine ausgezeichnete Eiweißquelle. Außerdem enthält er enthält 20 verschiedene Aminosäuren, davon neun essentielle.